Kreditantrag 24

Rohstoffe als Kapitalanlage

Rohstoffe als Kapitalanlage

Rohstoffe als Kapitalanlage z.B. Holz

Rohstoffe werden von vielen Banken und Vermögensverwaltern als wichtiges Element eines langfristig ausgerichteten Portfolios angesehen. Empfohlen wird ein Rohstoffanteil von 5 bis 15 Prozent (Stand 2013) als Standard für ein solches Portfolio – je nachdem, wie groß die Risikobereitschaft und der Anlagehorizont des Investors sind.

Warum Rohstoffe als Kapitalanlage lukrativ sind, scheint offensichtlich:


Besonders in den Schwellenländern wie China ist der Rohstoffbedarf groß und ansteigend. Die Rohstoffknappheit wird noch durch den Faktor verstärkt, dass die Erschließung und Förderung von Rohstoffvorkommen ebenfalls auf begrenzte Kapazitäten trifft. Rohstoffe als Kapitalanlage in Betracht zu ziehen, erscheint also schon auf den ersten Blick lukrativ. Doch auch bei genauerem Hinsehen fallen dem potentiellen Anleger weitere Vorteile einer Investition in Rohstoffe ins Auge.

Durch diese Anlageform wird dem Portfolio eine zusätzliche Risikostreuung hinzugefügt, die zudem eine relativ krisenfest zu sein scheint. Eine Rohstoffinvestition bedeutet eine Investition in Sachwerte, in reale Werte, die in Zeiten von Währungs- und Verschuldungskrisen eine Sicherheit bieten kann.

Dies hat etwa das Beispiel Zypern im letzten Jahr gezeigt: Auf einer Bank deponiertes Kapital kann sich in einer Krise schnell verflüchtigen. Gold hingegen kann sehr wohl an Wert verlieren, wird jedoch niemals ganz wertlos werden.

Die Motivation, in einen oder mehrere Rohstoffe zu investieren, um an einer mutmaßlichen künftigen Preissteigerung der begrenzten Güter teilzuhaben, wird folglich noch unterstützt durch die Sicherheit vor Inflationen, die Rohstoffe – in unterschiedlichem Maße – mit sich bringen.

Trotz all dieser positiven Argumente für eine Geldanlage in Rohstoffe, darf man jedoch nicht vergessen, dass es eine beachtliche Differenz zwischen echten physischen Rohstoffen und den gängigen, investierbaren Anlageinstrumenten gibt. Mit dem GSCI (Goldman Sachs Commodity Index) Spot Index lässt sich nachvollziehen, wie die Wertentwicklung wäre, würden echte physische Rohstoffe gekauft.

Diese grafische Simulation einer Wertentwicklung funktioniert für Gold und Edelmetalle, für Rohstoffe wie Öl aber schon nicht mehr. Denn es entstehen zusätzliche Lagerkosten, die nicht mit abgebildet sind. Rohstoffanlagen laufen in den meisten Fällen schließlich immer über eine indirekte Investition, die weder Zins noch Dividende bietet, wie andere Anlageklassen. Wer sein Kapital in Rohstoffen anlegt, spekuliert auf und gewinnt lediglich durch Kursgewinne. Man legt das Kapital mittels anderer Finanzprodukte an. Dies sind zum Beispiel

Der Erwerb von Aktien bedeutet die Investition in einzelne Unternehmen, während man durch Zertifikate in ganzen Branchen anlegt, wie zum Beispiel der Ölbranche. Optionen und Futures wiederum sind Derivate, also Terminkontrakte, die am häufigsten verwendet werden: Man kauft Rohstoffe per Termin zu einem festen Preis. Bei positiver Preisentwicklung in den nächsten Wochen, bedeutet dies Gewinn. ECTs funktionieren ähnlich (Vgl. Vor- und Nachteile von Rohstoffinvestments).

Die Terminkontrakte haben jedoch den Nachteil, dass sie üblicherweise von kurzer Dauer sind. Es müssen also immer wieder neue Kontrakte abgeschlossen werden, wodurch die sogenannten Rollkosten entstehen. Die Rollkosten eines so erworbenen Rohstoffes müssen jedoch erst wieder verdient werden, bevor auch der Investor einen Gewinn erzielt. Die Preisentwicklung für physische Rohstoffe mag daher zunehmen, doch bleiben die Renditen der Anlagen am Terminmarkt oft aufgrund der Rollkosten dahinter zurück.

Eine Kapitalanlage in Rohstoffe ist also keineswegs ausschließlich als ein sicherer und langfristiger Baustein in einem Portfolio zu betrachten – zumindest nicht, wenn man die gängige Form der indirekten Investition über Terminkontrakte und ähnliches wählt. Aber eine direkte Investition durch den echten Kauf physischer Rohstoffe ist letztlich in den meisten Fällen nicht möglich.

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